Wie umweltfreundlich ist Porzellan?
Immer mehr Menschen wollen in ihrem Alltag umweltbewusster leben. Gerade junge Menschen wachsen bereits mit einem größeren Verständnis von Nachhaltigkeit auf, aber auch ältere Personen informieren sich gerne. Viele kleine Veränderungen können einen Unterschied machen, ohne dass sich das Leben drastisch ändern müsste.
Für Fans von Porzellanwaren liegt daher die Frage nahe, ob Porzellan denn umweltfreundlich ist. Die Frage ist nicht mit einem Ja oder einem Nein zu beantworten, da sie viel zu vielschichtig ist. Außerdem wird nicht direkt Porzellan betrachtet, sondern generell Keramik. Eine kleine Vorschau gibt es schon mal: Porzellan ist in vielen Fällen eine gute Alternative.
Das spricht für die Umweltfreundlichkeit von Porzellan
Um herauszufinden, ob Produkte umweltfreundlich beziehungsweise nachhaltig sind, müssen etliche Faktoren betrachtet werden. Die zwei Punkte, bei denen Keramik (und somit Porzellan) wirklich überzeugen kann: Langlebigkeit und Natürlichkeit.
Mit Natürlichkeit ist gemeint, dass Keramik aus Materialien wie Ton, Quarz und Kalk hergestellt wird, die in der Natur vorkommen. Diese Rohstoffe werden zwar noch weiter verarbeitet (dazu gleich mehr), doch man bedient sich einem natürlich vorkommenden Rohstoff. Und das übrigens schon seit Jahrtausenden. Keramik ist beliebt bei Historikern, weil sie teilweise gut erhalten gefunden wird und ein Zeugnis ihrer Zeit ist. Früher bildeten vor allem Lehm und Ton die Grundlage.
Daraus ergibt sich ein weiteres Argument für die Umweltfreundlichkeit von Porzellan und Keramik: die Langlebigkeit. Porzellan-Produkte werden nicht für die einmalige Verwendung hergestellt, sondern für die dauerhafte. Somit besitzen viele Menschen ihre Keramik-Produkte für viele Jahre oder Jahrzehnte, anstatt ständig neu zu kaufen oder gar wegzuwerfen.
Neutrale Fakten über Porzellan und die Umwelt
Zwei Argumente in der Diskussion um die Umweltfreundlichkeit von Porzellan sind eher neutraler zu betrachten. Da gibt es zum einen den Umstand, dass Porzellan auch für Menschen relativ unbedenklich ist. Damit ist gemeint, dass die verwendeten Materialien weder bei Hitze noch bei Brüchen oder Kontakt mit Wasser reizende oder schädliche Wirkungen haben.
Eine kleine Ausnahme muss für manche Glasuren gemacht werden, die Schwermetalle enthalten können. Gibt es Mangel bei der Produktion könnten theoretisch auch Schäden für Menschen entstehen. Es gibt aber auch Glasuren, die frei von solchen Stoffen und somit völlig unbedenklich sind.
Keramik ist eine gute Alternative zu Kunststoff-Produkten. Dies könnte theoretisch auch als Punkt für die Umweltfreundlichkeit gelten – dies ist eine Frage der Definition. Denn wie gleich aufgezeigt wird, ist Porzellan nicht völlig frei von Umweltfolgen und somit nicht die allerbeste Lösung für jede Situation. Somit darf es keinen Freifahrtschein geben. Gleichzeitig kann aber ganz klar gesagt werden, dass Keramik-Produkte im Vergleich zu Plastik immer die bessere Wahl sind, da sie nachhaltiger, langlebiger und weniger umweltschädlich produziert sind.
Porzellan ist nicht frei von Umweltschäden
Es wurde bereits erwähnt, dass Umweltfreundlichkeit von Produkten an verschiedenen Faktoren festgemacht werden kann. Porzellan überzeugt mit der Langlebigkeit und der Natürlichkeit der Materialien. Im Herstellungsprozess sieht das ein wenig anders aus.
Das Problem bei Keramik ist, dass für die Herstellung enorme Hitze benötigt wird. Um diese zu erzeugen, wird sehr viel Energie genutzt, was wiederum nicht als umweltfreundlich gilt. Viele industrielle Brennöfen werden noch mit Kohle betrieben, womit nicht nur viel Energie verschwendet wird, sondern auch noch ein zunehmend knapper Rohstoff verbraucht wird.
Neben Herstellung und Verwendung zählt zur Umweltfreundlichkeit auch, was passiert, wenn das Produkt entsorgt wird. Porzellan kommt hier nicht so gut weg, da es nicht recycelbar ist. Somit landet Keramik meist auf der Müllhalde. Wie bedenklich das ist, hängt auch wieder vom Produkt ab: Weitestgehend naturbelassene Keramiken verursachen keine größeren Folgen, während hochverarbeitete Produkte (z.B. mit Schwermetall belastete Glasuren) auch kritischer im Bezug auf die Umweltfreundlichkeit eingeschätzt werden müssen.